Eine 21 Jahre alte türkische Patientin kam indie Vormittagssprechstunde und klagte: „Meine Periode ist seit 6 Wochen ausgeblieben und mir ist ja so schlecht. Andauernd muss ich erbrechen, gibt es denn das?“ Viele schwangere Frauen mit diesem überstarkem Erbrechen leiden sehr darunter und werden deswegen sogar oft im Krankenhaus mit Infusionen behandelt. Ich wollte ihr natürlich schnell helfen, aber ich wollte auch wissen, ob hier das Lesen eines meiner Texte allein ausreichen würde und so gab ich ihr einige Texte mit: „Durch Lesen geheilt“ – als Grundinformation und -„Schwangerschafts-Erbrechen und Asthma geheilt“ – als Therapie. Weil ich aber befürchtete, dass sie als Türkin und ohne die Muttersprache deutsch nicht auf das Lesen allein reagieren würde, – und natürlich auch aus Neugier, gab ich ihr einen Termin für den nächsten Tag. Am Abend dieses Tages wurde ich zu ihremVater gerufen, welcher so schwer erkrankt war, dass ich ihn ins Krankenhaus einweisen musste. Meine Patientin stand mit der restlichen Familie am Krankenbett und so konnte ich sie gleich selbst befragen. Trotz der Sorge um den schwerkranken Vater und die Ablenkung durch die Großfamilie hatte sie die Texte gelesen und sagte: „Es geht mir schon viel besser!“ Einige Tage später kam sie in die Praxis und Brechreiz und Erbrechen waren ganz verschwunden.